Es ist noch kein Jahr in Betrieb, jetzt hat das „Energy Efficiency Center“ den Bayerischen Energiepreis 2014 erhalten. Das Gebäude – ein Leuchtturmprojekt des Zentrums für angewandte Energieforschung Bayern ZAE – steht am Hubland in direkter Nachbarschaft zum Campus der Universität. Franz Josef Pschierer, Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie, überreichte jetzt den Verantwortlichen den Preis im Rahmen einer festlichen Preisverleihung in Nürnberg.
Ein Gebäude zum Experimentieren
Im Zeitraum August 2010 bis Februar 2014 hat das ZAE Bayern das innovative Forschungs- und Demonstrationsgebäude in Würzburg erstellt. Es bündelt und demonstriert eine Vielzahl von neuen Energieeffizienztechnologien. Das ehrgeizige Vorhaben wurde im Rahmen des Förderschwerpunktes „Forschung für Energieoptimiertes Bauen (EnOB)“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie sowie durch das Bayerische Wirtschaftsministerium gefördert und von zahlreichen Partnern unterstützt.
Das Gebäude wurde als Experimentiergebäude konzipiert, an dem verschiedene neuartige Entwicklungen im Gebäudebereich unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten erprobt werden können. In einem abgestimmten Ansatz wurden hochinnovative energieeffiziente Technologien in der Gebäudehülle integriert, die in Verbindung mit einer intelligenten Gebäudetechnik zu einer hohen Primärenergieausbeute führen. So konnte die Vereinbarkeit von Energieeffizienz, Nutzungsanforderungen und ansprechender Architektur überzeugend unter Beweis gestellt werden.
Eine Vielzahl von Kooperationen
Professor Vladimir Dyakonov, Vorstand und Wissenschaftlicher Leiter des ZAE Bayern und Inhaber des Lehrstuhls Experimentelle Physik VI (Energieforschung) an der Universität Würzburg, ist besonders stolz auf die Vielzahl von Kooperationen, die im Rahmen dieses Projekts entstanden sind. „Es war während des ganzen Projekts ein großer Teamgeist zu spüren. Architekten, Planer, Industrie und die ZAE-Wissenschaftler aus allen Bereichen haben hier Hand in Hand intensiv zusammengearbeitet. Nur so konnte das ambitionierte Vorhaben so erfolgreich verlaufen und das hochinnovative Gesamtkonzept umgesetzt werden“, so Dyakonov.
Auch Dr. Hans-Peter Ebert, Bereichsleiter und Mitglied des erweiterten ZAE-Vorstands, ist von dem Projekt begeistert: „Das Schöne daran ist, dass diese Kooperationen zum großen Teil über das Projekt hinaus fortgesetzt werden. Mit diesem Gebäude haben wir zudem ein einzigartiges Forschungsinstrument an der Hand, mit dem wir zukünftig praxisnah neue Technologien vor Ort testen können“, sagte er.
Großes Interesse am Informationszentrum
Ein weiteres Novum ist das im Energy Efficiency Center integrierte Informationszentrum. Hier werden der breiten Öffentlichkeit, angefangen von Schülern und Jugendlichen über interessierte Laien bis hin zum Fachpublikum, die Themen Energie, energieeffizientes Bauen und Nachhaltigkeit anschaulich näher gebracht. Rund 4000 Besucher haben seit der Eröffnung des Gebäudes im Juni vergangenen Jahres diese Ausstellung besucht.
Die Verbindung von kooperativer Forschung, Entwicklung, Demonstration und Information an einem Ort und die integrale Betrachtung von Gebäudethemen, angefangen von Materialien über Komponenten bis hin zu Systemen, soll dazu beitragen, schneller Innovationen aus der Forschung in die Praxis zu überführen und die notwendige Technologieakzeptanz zu fördern – letztlich mit dem Ziel, eine höhere Energieeffizienzsteigerungsrate für den Gebäudebereich zu erreichen.
Kontakt
Hiltrud Widera, T: (0931) 70564-0, hiltrud.widera@zae-bayern.de
Anja Matern-Lang, T: (0931) 70564-352, anja.matern-lang@zae-bayern.de